Buchpremiere! Am 25.04. 2020, Beginn 17 Uhr,stellt Ralph Grüneberger im Schillerhaus Leipzig, Menckestr. 42, sein neues Buch „Leipziger Geschichten“ vor. Moderieren wird die Buchpremiere Claudia Senghaas vom Gmeiner Verlag in Meßkirch. Die Sängerin Anna Fey und die Musikerin Karin Leo werden die Veranstaltung musikalisch begleiten.
Ob die Veranstaltung tatsächlich stattfinden kann, ist derzeit jedoch noch ungewiss. Deshalb bitte einige Tag vorher diese Webseite besuchen.
Nachdem uns mehrere hundert Zuschriften aus 10 Ländern erreichten, die vier pralle Ordner füllten, ist die Auswahl getroffen. Statt des eigentliches Heftes mit 32 Seiten erscheint wiederum ein Doppelheft, das die Gedichte von 83 Autorinnen und Autoren vereint. Im Einklang mit den drei Fundstücken von Max Hermann-Neiße (1886-1941), Mascha Kaléko (1907-1975) und Ernst Schulze (1789-1817) kommen – neben zahlreichen bereits bekannten – auch viele weniger bekannte Autorinnen und Autoren zu Wort. Die Spanne reicht vom Jahrgang 1933 bis zum Jahrgang 1998.
Die Autorinnen und Autoren der Ausgabe 1/2020 des Poesiealbum neu:
Sabine Abt
Manfred Ach
Bettina Ambühl-Honegger
Johanna Anderka
Michael Augustin
Marianne Beese
Eva-Maria Berg
Franziska Beyer-Lallauret
Barbara Biegel
Marlies Blauth
Detlev Block
Rosa Both
Hans Dietrich Bruhn
Oliver Bruskolini
Ingo Cesaro
Tetyana Dagovych
Herta Dietrich
Ulrike Diez
Lina Duppel
Rumiana Ebert
Faten El-Dabbas
Patricia Falkenburg
Barbara Finke-Heinrich
Beate Fischer
Ingrid Gorr
Joachim Gräber
Dora Hauch
Kerstin Hensel
Max Herrmann-Neiße
Jan-Eike Hornauer
Nikola Huppertz
Regina Jarisch
Mascha Kaléko
Stefanie Kemper
Manfred Klenk
Michael Koch
Stephan Krawczyk
Anton G. Leitner
Eva Lübbe
Hans-Hermann Mahnken
Salean A. Maiwald
Wolfgang Mayer König
Renate Meier
Karola Meling
Manfred Moll
Klaus Nührig
B.S. Orthau
Tobias Pagel
Ursula Pickener
Claudia Pistilli
Helga Rahn
Lutz Rathenow
Andreas Reimann
Helmut Richter
Marianne Rieger
Wolfgang Rischer
Andreas-W. Rohr
Jan Hendrik Rübel
Sonja Ruf
Jörn Sack
Laura Schiele
André Schinkel
Ulrich Schröder
Christiane Schulz
Marlene Schulz
Helga Schulz Blank
Ernst Schulze
Christiane Schwarze
Thomas Sobczyk
Ju Sobing
Werner Somplatzki
Werner Stangl
Christine Steindorfer
Stellmäcke
Carsten Stephan
Wolfgang Stock
Heidrun Stödtler
Bernd Storz
Rüdiger Stüwe
Dietmar Thate
Ruth Werfel
Katja Winkler
Waltraud Zechmeister
Preis des Heftes 6,50 EUR, Umfang 76 S.
Titelbild nach einem Gemälde von Titus Schade
© VG Bild-Kunst
Am 24. März 2020 erschien in der Leipziger Internetzeitung diese Rezension: https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2020/03/Heimat-Heimatverlust-Poesiealbum-neu-versammelt-zuweilen-sehr-ironische-Texte-zum-Thema-Lebensort-und-Sehnsuchtsraum-322977
Ursula Jetter (*1940)
angelangt
auf der höheren
Stufe des scheiterns
tragik
das wohlfeile alibi
unlängst begraben
chaos
fetisch der möglichkeiten
am gürtel
Geboren in Bruchsal, lebt in Möglingen; Studium der Pädagogik und Psychologie, leitende Tätigkeit in der Psychiatrie; Dozentin und Autorin, Mitglied in der GZL, im VS, der Gedok, der Künstlergilde und im Internationalen PEN; Herausgeberin der Literaturzeitschrift „exempla“.
Quelle: Poesiealbum neu: „Texte gegen Intoleranz“, Leipzig 2008
Wir gratulieren herzlich zum 80. Geburtstag und wünschen Gesundheit, Wohlergehen und weiterhin Freude am literarischen Schaffen
Empfehlung des Monats · Februar 2020
von Marcus B. Richter
Der Roman Herbstjahr von Ralph Grüneberger schildert anhand einer Gruppe junger Leipziger zum einen den Beginn der friedlichen Revolution im Jahre 1989 in der damaligen DDR (einer der Protagonisten gerät in die ersten größeren Montagsdemos in Leipzig und beginnt, sich bei den Demonstrierenden zu engagieren, sein Freund nutzt die sich plötzlich aufgrund des bröckelnden eisernen Vorhangs ergebenden Fluchtmöglichkeiten und geht in den Westen), zum anderen – ein Jahr später – die Versuche der Protagonisten, mit den Folgen des totalen Umbruchs ihrer bisherigen Lebensverhältnisse zurechtzu- kommen.
Grüneberger gelingt es, in einfühlsamer Weise und mit viel Liebe zum Detail das Lebensgefühl und die Wirklichkeit von Menschen zu schildern, die sich buchstäblich von einem Tag auf den nächsten in einer anderen Welt wiederfinden und damit klarkommen müssen, was ihnen im Übrigen gut gelingt, da sich keiner von ihnen durch Rückschläge aus der Bahn werfen lässt. Die Protagonisten finden sich letztlich alle in Leipzig wieder, und zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung – ein gutes Jahr nach Beginn der Handlung von Herbstjahr – scheinen alle nach diversen Schwierigkeiten und Rückschlägen auf einem guten Weg und in der neuen Welt angekommen zu sein. Leider endet die Geschichte dann – überraschend für die beiden Hauptfiguren des Romans – aber doch nicht so gut, wie es lange den Anschein hat. Hier haben wir wohl eine Metapher dafür, dass sich auch in der Realität des Landes nach der Wende nicht nur positive Entwicklungen vollzogen, sondern auch negative Kräfte freigesetzt wurden. Die Wirklichkeit erweist sich letztendlich als vielschichtiger, als sie zunächst nach den Umbrüchen und dem scheinbar erfolgreichen Neubeginn erschien.
Für den Autor dieser Zeilen, der als „Wessie“ die damaligen Ereignisse zwar mit höchstem Interesse verfolgte und seinerzeit selbst von dem Wunsch nach einer Wiedervereinigung des Landes träumte, aber diese damals lediglich als außenstehender Beobachter verfolgen konnte, bietet das Buch faszinierende Einblicke in das Innenleben und die wirklichen Befindlichkeiten der Menschen, die damals den großen Umbruch mit ausschließlich friedlichen Mitteln zugleich erkämpft und „erlitten“ haben. Das Buch ist spannend geschrieben und sehr lesenswert.
Eine angehängte, ebenso detail- wie umfangreiche Chronologie der Jahre 1989 und 1990 bringt die damaligen Geschehnisse nochmal in Erinnerung und dürfte für jeden, der sich gern an die Ereignisse erinnert oder seine Erinnerungen daran auffrischen möchte, ebenfalls eine lohnende Lektüre sein.
Ralph Grüneberger, Herbstjahr. Roman
Gmeiner Verlag, September 2019
314 Seiten, 12 x 20 cm, Paperback
Buch 14,– € / E-Book 9,99 €*
ISBN 978-3-8392-2483-0