An dieser Stelle sollten eigentlich Ende September die Namen derer stehen, deren Einsendung bei der Auswahl für das Herbstheft 2016 Berücksichtigung gefunden haben.
Aber niemand von uns hat mit einem derartigen Zuspruch für unsere Ausschreibung gerechnet; ein Thema, an dem sich mehr als 250 Autorinnen und Autoren aus 6 Ländern beteiligt haben. Über 1.000 Texte liegen vor und wollen gesichtet und bewertet werden. Das will niemand mit Verantwortung im 5-Minutentakt tun.
Da wir die Printausgabe analog zum Hörbuch planen, ist sowohl eine räumliche, aber vor allem eine zeitliche Begrenzung gegeben. Wir sind bei unserer Antragstellung im Februar davon ausgegangen, dass dieses Projekt von der Kulturstiftung Sachsen Förderung erfährt und wir mit dem finanziellen Hintergrund (der bei anderen Literaturzeitschriften in Sachsen seit Jahren oder gar Jahrzehnten ein 4- bis 5-stelliger ist) neben einer buchstarken Printausgabe das Hörbuch in Form zweier Audio-CDs herstellen können. Denn die einem menschlichen Miteinander zuträgliche Empathie vermag gerade dieses Themenfeld hervorzurufen und zu bestärken.
Bedauerlicher und für uns in nicht nachvollziehbarer Weise ist die Kulturstiftung der Empfehlung der Mehrheit der Mitglieder des Fachbeirates Literatur (darunter Redaktionsmitglieder der geförderten Zeitschriften „Edit“ und „Poet“) gefolgt, die unser Projekt als nicht förderungswürdig erachtet haben. Dank der großzügigen Unterstützung einiger Mitglieder unserer GZL ist es jetzt überhaupt möglich geworden, statt der Normalausgabe mit Klammerheftung (für die das Abonnement besteht) ein Doppelheft mit Klebebindung herzustellen. Dieses wird aller Voraussicht nach im Dezember 2016 erscheinen.
Die Produktion des Hörbuchs und die damit verbundene Ausschreibung des 3. Gedichtfilm-Wettbewerbs müssen wir auf 2017 verschieben und darauf hoffen, dass die Printausgabe reichlich Absatz findet, sodass wir real einen Überschuss erwirtschaften, um unsere weiteren Pläne nach und nach realisieren zu können.
Wir bitten Sie alle um Verständnis und finden es selbst kontraproduktiv, dass wir von den „Geistern, die wir riefen“, höchstwahrscheinlich nur jedem vierten eine gute Nachricht übermitteln können. Das bedeutet, dass eine Reihe guter Angebote diesmal leider auf der Strecke bleibt. Und das im 10. Jahrgang unserer Zeitschrift. Es gehört viel Optimismus dazu, dieses nicht als schlechtes Omen zu werten.
Ralph Grüneberger, Vorsitzender und Herausgeber des „Poesiealbum neu“
27.9.16