Gedicht des Monats · August 2016
Fred Kahl (*1951)
STEIN
der stein
auf dem kalten grund
des sees
erinnert sich
oder träumt
dass die ungeübte hand des knaben
ihn über den wasserspiegel
zu katapultieren suchte
dann das versinken
wie sonst
käme er hierher
die bruderschaft
der sonnendurchwärmten kiesel am ufer
weiß nicht mehr von ihm
seit aber im sprung
alles steinerne von ihm ab
fiel
kennt er
eine art von anmut
die den anderen verborgen bleibt
das ist ihm genug
Quelle: Poesiealbum neu „Alles fließt. Gedichte zur Bewegung“, herausgegeben von Ralph Grüneberger, Edition kunst & dichtung, Leipzig 2015