März 2023 – Empfehlung des Monats von Renate Maria Riehemann
„Mit Zeichnen, Malen und mit Worten möchte ich es ausdrücken“
Dass sie ab und zu ein Bild für die Seele brauche, lese ich im Klappentext von Charlott Ruth Kotts schmalem Buch, das mit einer Mischung aus Gedichten, farbigen Abbildungen ihrer Kunstwerke (Gemälde) und kurzen Prosatexten auch in mir Bilder offenlegt. Sie erwachsen gleichermaßen aus Sehnsüchten und Urvertrauen. Behutsam, zart, manchmal fast flüchtig wirkt der Klang der naturnahen Gedichte von Charlott Ruth Kott, ohne jedoch ins Triviale abzudriften. Er lädt ein, ihr von Vers zu Vers, von Ort zu Ort zu folgen.
Als Teil einer Anmerkung zum Bild „Sonnenuntergang“ liest man gleich beim Aufschlagen des Buches: „Wenn ich heute vor dem Bild stehe, finde ich auch mich – / Und das Wunder der Natur ist mir nah.“ Ich glaube es der 1937 in Leipzig geborenen Dichterin, die heute als Freie Malerin, Bildhauerin und Dichterin in Braunschweig lebt. In allen zumeist in freien Rhythmen gehaltenen Gedichten – und auch in den Erzählungen – klingt locker und leicht ihre Liebe zur Natur. Das Gedicht „Schmetterlingstraum“ endet:
„Die Sonne lässt glänzen / das Flügelkleid, in sinnlich, / schimmernden Farben. / Der Falter fliegt auf, / spannt die Flügel weit – / in den begrenzten Erdentagen.“
Charlott Ruth Kott lässt den Leser ihre Begegnungen mit der sich verändernden Landschaft, dem Spiel des Lichts, dem Reiz der Stille, den leisen Tönen und eindringlichen Farben der Natur miterleben, hält ein eindringliches Plädoyer für das bewusste Wahrnehmen der Schönheit der Natur – nicht nur in der Provence. Naturnähe, die sich in fast allen Versen wiederfindet.
„Schmecke ich noch immer – / Die Farben des Himmels / Und der Erde – überall ist Himmel“
„Sonnengesang“ , ein Buch, das der Seele wohltuende Bilder anbietet.
Charlott Ruth Kott
Sonnengesang
Kurzgeschichten / Gedichte / Malerei
ISBN 978-3-7543-8585-2
79 Seiten, 16 farbige Abbildungen
17,90 €