Der „Soli“ für die Kultur

Veröffentlicht in: Zwischenruf des Vorsitzenden | 0

Einzelne Mitglieder der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. unterstützen dankenswerterweise die Initiative des Leipziger Kulturbüros Grote & Thomas, die den „Leipziger Kulturfallschirm“ aufgespannt haben und noch bis zum 20. April 2020 um Spenden bitten: https://www.startnext.com/leipziger-kulturfallschirm

in finanzieller Weise und die Lyrikgesellschaft selbst mit einer Sachspende, die als „Dankeschöns“ an Spender/innen gehen wird. Außerdem unterstützt eine Reihe prominenter Schriftsteller aus Leipzig bzw. Autoren, die sich mit Leipzig verbunden fühlen, den „Kulturfallschirm“ mit signierten Büchern, um die Spender zum Format „Das gute Buch“ einzuladen, was erfreulicherweise viel Widerhall gefunden hat.

Alles in allem wird somit gewiss ein Tausender in den Spendentopf kommen – und wer sich hier noch finanziell beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen und ermuntert. Jeder 5-Euro-Schein hilft, und für 10 Euro wird einem eine „virtuelle Umarmung“ zuteil.

Helfen kann die Politik in Kommune, Land und Bund zudem SOFORT, ohne dass es einen Cent kostet, indem sie bereits für das Jahr 2020 bewilligte Projektfördergelder nicht wie üblich an das laufende Geschäftsjahr bindet, sondern prinzipiell auch nach dem 31. Dezember weiter zur Verfügung stellt – mindestens bis Mitte 2021. Den etwa 50 Mitwirkende an unseren bislang 12 abgesagten Veranstaltungen käme das unmittelbar zugute und würde gleichermaßen auch eine Wertschätzung bedeuten.

Mein Vorschlag ist der: Den „Soli“, sprich Solidaritätszuschlag auf die Einkommenssteuer, den die Politik demnächst für einen Großteil der Steuerzahler abschaffen will, beizubehalten und fortan in einen Pool fließen lassen, aus dem jenen Freiberuflern und Selbständigen, die von der Corona-Krise betroffen sind, ein monatliches Grundeinkommen von 1.200 € bezahlt wird, das einzig an die Bedingung geknüpft sein sollte, ihre kreative Arbeit/Mitarbeit der Gesellschaft weiterhin anzubieten.

Kommen wir jetzt erst einmal gemeinsam über Ostern und sammeln neuen Mut.

Viel Gesundheit Ihnen allesamt, und rücken wir symbolisch zusammen, dass wir es für die Zeit DANACH nicht verlernt haben.

11. April 2020

Ralph Grüneberger