Verena Blecher (*1958)
im warmen sitzen
im gleißenden
lüsterlicht
niemals wunschlos
glücklich einer
schenkt uns noch
immer einen wunsch und
noch einen und mehr
und mehr und
wenn schon
auf der andern
seite der kugel
das licht
ausging
Quelle: Poesiealbum neu „Tugenden & Sünden“, Leipzig 2016
Poesiealbum neu: Tugenden & Sünden
Titelbild: Rosa Loy / © VG Bild-Kunst
Das Gedicht gehört auch zu jenen von den Filmemachern ausgewählten und somite einem Gedichtfilm im 3. Wettbewerb zugrunde lagen. Neu erschienen: „Tugenden & Sünden“. Alle Filme“ (DVD), Leipzig 2018,
Preis 25 €; zu bestellen bei der GZL kontakt@lyrikgesellschaft.de
Empfehlung des Monats · September 2018
von Michel Ackermann
Moderne Kunst muss sich heutzutage nicht mehr rechtfertigen, ganz gleich, ob es sich um Musik, Lyrik oder visuelle Künste handelt. Denn die Moderne ist längst selbst ein Teil der Tradition geworden, überholt von Postmoderne und all den kulturellen Narrativen, die auch das “Everything goes“ schon wieder überholt haben. Deswegen ist es verständlich, wenn sich Künstler in diesem zeit- und kulturgeschichtlichen Nirwana selbst bestimmen und verorten wollen: “Erweisen wird sich, hoffentlich, dass die freie Form am Ende (…) nicht weniger streng ist als die äußerliche Strenge.“
Ob Heims klanglich, rhythmisch und inhaltlich einfühlsam und überzeugend geschriebene Poesie derlei Selbsterklärung überhaupt nötig hat …
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