Datum/Zeit
14.03.2019 - 30.04.2019, Ganztägig
Veranstaltungsort
Galerie Süd, Leipzig, Karl-Liebknecht.Str. 84
Galerie Süd,
04275 Leipzig, Karl-Liebknecht.Str. 84
Ausstellung von Jörg Beier, Andreas Reimann und Gabriele Stötzer.
Im Zusammenhang mit der Sonderausgabe „Worthaft. Texte politischer Gefangener“ unserer Zeitschrift „Poesiealbum neu“ findet im Zeitraum 14. März bis 30. April 2019 eine Ausstellung mit Werken von drei ehemaligen Häftlingen der DDR statt.
Beteiligt daran sind der Holzbildhauser Jörg Beier aus Schwarzenberg im Erzgebirge, der Leipziger Schriftsteller und Grafiker Andreas Reimann und die Autorin und Künstlerin Gabriele Stötzer aus Erfurt, die ihren 2. Wohnsitz in den Niederlanden hat. (s. auch Artikel in der Freie Presse vom 13.03.2019) sowie den folgenden Artikel:
Eintritt frei.
Büchertisch mit Ausgaben unserer Zeitschrift „Poesiealbum neu“ und Werken/Katalogen der beteiligten Künstler.
Gabriele Stötzer wurde 1953 in Emleben geboren, lebt in Erfurt und Utrecht (NL). Während des Deutsch-/Kunst-Studiums Kontakt mit dem Künstler- u. Literatenkreis um Jürgen Fuchs in Jena. Hochzeit mit Annahme des Namens Kachold. 1976 politische Exmatrikulation u. Bewährung in der Produktion. 1977/78 Haft im Frauenzuchthaus Hoheneck wegen einer Unterschriftensammlung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Ab 1982 Veröffentlichungen in Untergrundzeitschriften. 1989 Mitbegründerin „Frauen für Veränderung“, Mitinitiatorin der ersten Besetzung einer Zentrale des MfS in Erfurt; Wiederannahme des Mädchennamens Stötzer.
Jörg Beier wurde 1946 in Schwarzenberg (Erzgeb.) geboren, lebt dort als freischaffender Künstler. Noch während des Studiums an der FH für Angewandte Kunst Schneeberg wurde der gelernte Holzmodellbauer verhaftet u. zu 18 Monate Haft wegen “Staatsfeindlicher Hetze” verurteilt. 1990 Gründungs- u. Vorstandsmitglied der Schwarzenberger Kunst- und Kulturvereins (später Kunstzone), Eröffnung der Kunst-Kneipe Zur Freien Republik Schwarzenberg und Galerie Silberstein; Mitglied u.a. im Bundesverband Bildender Künstler.
Andreas Reimann wurde als Sohn eines Grafiker-Ehepaares u. Enkel Hans Reimanns 1946 in Leipzig geboren, lebt dort als freiberuflicher Schriftsteller u. Grafiker. Nach der Schriftsetzerlehre nahm er ein Studium am Institut für Literatur in Leipzig auf u. wurde 1966 wegen ablehnender Haltung gegenüber der SED-Kulturpolitik exmatrikuliert. Im Oktober 1968 Verhaftung im Zusammenhang mit seinem Protest gegen die Zerschlagung des “Prager Frühlings” u. Verurteilung wegen “staatsfeindlicher Hetze” zu zwei Jahren Haft. Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland u. in der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik.
Gemeinschaftsveranstaltung mit der Leipziger Galerie Süd, unterstützt vom Sächsischen Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur.